Theo Hipp

Herr Hipp, Sie sind Trainer und Geschäftsführer bei weiterbildung-live – Was sind Ihre Kompetenzen?
Meine erste berufliche Ausbildung ist eine handwerkliche. Diese brachte mich in Kontakt mit ganz unterschiedlichen Menschen. Überall entdeckte ich Motivierte und Gestaltungsmächtige und eben auch andere. Die Beachtung der eigenen Begabung und Entwicklung, des eigenen inneren Antriebs und der ständige Dialog mit der Umwelt sind die Faktoren, die Menschen vital halten. Nach dem Studium der Theologie und Kommunikationswissenschaften war es mir wichtig, beide Felder miteinander zu verbinden. Neben Tätigkeiten in Seelsorge und Gemeinde war ich in Leitungsfunktionen in Vertrieb, Marketing und Journalismus
Im Laufe verschiedener Tätigkeiten in der Privatwirtschaft und in kirchlichen Strukturen konnte ich Erfahrungen sammeln, wie man Menschen helfen kann, ihre Begabungen zu entdecken und entschieden dafür einzutreten, diese Fähigkeiten zu entfalten und weiter zu entwickeln.

Was motiviert Sie für Ihre Arbeit?
Für mich strahlt jedesmal die Sonne, wenn etwas Festgefahrenes wieder beweglich wird oder wenn Menschen neue Wege oder Auswege entdecken. Wenn ich selbst dazu einen Beitrag leisten kann, dann freut und motiviert mich das noch mehr. Bei der Aus-, mehr noch bei der Weiterbildungsarbeit und beim Coaching darf ich dies häufig erfahren, dass Menschen durch neue Methoden und gemeinsam erarbeitete Lösungen wieder motiviert zu ihrer Arbeit zurückkehren.

Wie reizt Sie persönlich an der Arbeit bei weiterbildung live?
weiterbildung live ist für mich ein Erfahrungspool an Weiterbildungserfahrung und ein funktionierendes lernendes System. Es ist so organisiert, dass der einzelne viel Gestaltungsspielraum hat und für sich selbst entscheiden kann, aber dass gemeinsam auch Qualitätsstandards festgesetzt und beachtet werden.

Die wichtigsten Grundsätze für Seminare und Beratungen sind für Sie?
Die genaue Beachtung der Ausgangssituation des Einzelnen, Klarheit in den Methoden und Vereinbarungen, Respekt und Wertschätzung der Fähigkeiten und Positionen, Prozesse und Entwicklungen sind wichtiger als Strukturen.

Angenommen es gäbe einen allgemeinen Grundsatz für erfolgreiche Kurse und Beratungen – wie sähe der aus Ihrer Sicht aus?
Da erinnere ich mich an einen Handwerksspruch: Lehrling ist jedermann, Geselle ist, wer etwas kann, Meister ist, wer was ersann. Das wichtigste ist das erste: Bildungsarbeit heißt, lernen wollen. Dies gilt übrigens auch für die Trainer.

Welche Entwicklungen beobachten Sie aktuell am Markt?
Die Anforderungen an Weiterbildungsveranstaltungen steigen. Man hat nicht mehr soviel Zeit am Stück, will ein auf die eigenen Bedürfnisse exakt zugeschnittenes Angebot und die Nachfrage nach Einzelbetreuung steigt. Manchmal scheint mir auch der Irrtum an Raum zu gewinnen, dass man Fertigkeiten in einem Vortrag vorgestellt bekommen kann und dann nach Hause gehen und sie anwenden kann. Das funktioniert bei menschlicher Kommunikation selten. Hinter jeder Art und Weise, Kommunikation zu pflegen, steckt eine Haltung, ein Gefühl. Den Umgang damit muß man einüben. Veränderungen am eigenen Kommunikationsverhalten gehen meistens prozesshaft vonstatten.

Was waren Ihre persönlichen Highlights der letzten Zeit als Trainer und Berater ?
Allgemein gesprochen: Wenn ich den Eindruck haben, dass wieder Perspektiven, Wege und Motivationen entstehen und dies als Ergebnis einer Fortbildungs- oder Beratungsmaßnahme festgehalten wird. Zum Glück kommt dies häufig vor. Ein besonderes Erfolgserlebnis ist für mich eine Gruppe, die wir schon länger begleiten und deren faktische Erfolgsbilanz und gleichzeitig deren Wir-Gefühl meßbar gewachsen ist.

Welche Ziel wollen Sie mit weiterbildung live in der nächsten Zeit verfolgen?
Die Gründergeneration von w-live steht mit ihren Erfahrungen und ihrem ursprünglichen Ideal, mit einer Sammlung an Spielregeln der Kommunikation Menschen für ihre Aufgaben zu rüsten und zu motivieren, weiterhin zu Verfügung. Gleichzeitig wollen sie Verantwortung abgeben. Als Geschäftsführer ist es mir ein Anliegen, diesen Prozess so zu begleiten und zu gestalten, dass er optimal gelingt.
Ich bin persönlich davon überzeugt, dass erfolgreiches Wirtschaften auf der Basis eines christlichen Menschenbildes am besten gelingt, besonders wenn man langfristig und nachhaltig denkt und plant. Hier sehe ich großes Potential, Kommunikationsskills und Methoden auch in die Wirtschaft hinein zu vermitteln.
Auch im Bereich der kirchlichen und pastoralen Kommunikation sehe ich schöne und große Herausforderungen auf uns zu kommen. Wenn Kirche weiter funktionieren soll – und damit meine ich, als Kommunikationsgemeinschaft aktiv sein soll – dann müssen viele befähigt und ermutigt werden, in der Kirche das Wort zu ergreifen, sich aktiv am Kommunikationsprozess in der Kirche zu beteiligen.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Ich bin gerne in Bewegung und freue mich, wenn unter meinen Händen etwas Gestalt annimmt. Deshalb sehe ich zu, dass ich pro Jahr zwei größere Radtouren mache, am liebsten mit Menschen, mit denen ich die Freude an solchen Unternehmungen teilen kann. Auch mein alter Beruf, die Schreinerei, ist für mich eine sehr willkommene und geschätzte Abwechslung. Wenn der Aufwand dafür aber gerade zu groß ist, dann versuche ich mich in der Küche.

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